„Was ich da mache? Ich wasche den Weizen, daraus macht man Mote – das ist sehr lecker. Das kennt Ihr nicht? Doch, der Señor (-> Simon) weiß bestimmt, was das ist, oder? Wartet noch ein bisschen, dann ist es fertig und Ihr könnt probieren. Den Weizen bauen wir selbst an, da hinten hinter dem Mais. Aber der Mais braucht noch eine Weile. Den Weizen haben wir gerade geerntet. Die Körner weiche ich in Waser ein und koche sie zwei Stunden lang zusammen mit viel Asche, dann werden sie sauber und schön weich. Jetzt muss ich das Ganze lange abspülen und waschen – und fertig. Das heißt dann Mote und ist sehr lecker. Wir essen Mote mit Zucker und Milch – oder kochen es in Hühnerbrühe für eine gute Suppe.
Da unten im Bachbett, das ist meine Schwägerin mit ihren Kindern. Sie wäscht die Töpfe, weil sie gestern Essen geliefert hat für eine große Feier, eine Taufe. Sie hat Yucca-Eintopf für 300 Gäste gekocht. Jetzt muss sie die Töpfe sauber schrubben, weil die vom Holzfeuer ganz rußig sind.
Fünf Kinder habe ich. Wir srechen untereinander Quechua, das versteht Ihr nicht, oder? Aber meine Kinder wollen kaum noch Quechua sprechen, lieber Spanisch. Obwohl seit ein paar Jahren in den Schulen auch wieder Quechua unterrichtet wird, damit unsere Sprache nicht verloren geht.
Hier, ich packe Euch etwas Mote in eine Tüte, dann könnt Ihr es unterwegs essen. Schmeckt wirklich sehr lecker!