Sprachlos im Iran
Jetzt also Farsi! Wie leicht war es doch in Südamerika, wo wir uns auf Spanisch überall und mit allen problemlos verständigen konnten. Auch noch in Dubai, wo ein globalisiertes Basal-Englisch vorherrscht, mit dem sich die Internationals aus aller Welt mit unterschiedlichsten Akzenten verständigen und das wohl alle zufriedenstellt, außer die Muttersprachler. Und jetzt also Farsi! Puh, da geht so gar nichts: Schrift, Struktur, Aussprache – ein einziges Rätsel. Wir bemühen uns um rudimentären Wortschatz, Simon übernimmt die Zahlen, ich die Grußformeln, Bitte, Danke – aber es ist echt schwer. Wir versuchen, etwas zu sagen, werden nicht verstanden, und wenn doch verstehen wir natürlich die Antwort nicht, geschweige denn können wir Schilder, Speisekarten etc. lesen.
Was es dennoch leicht macht, sind die Iraner: Mit allen verfügbaren Mitteln wollen sie uns helfen: Sie gestikulieren, schauspielern, improvisieren Szenen mit zwei Darstellern, zeichnen in unser Notizheft, malen Zahlen in den Sand oder laden sich mal eben eine Übersetzungs-App herunter, um mit uns zu kommunizieren. Statt den Weg zu erklären, schicken sie uns den kleinen Sohn als Führer mit oder bitten uns in die Küche, um das Speiseangebot direkt auf dem Herd zu besichtigen. Das sind ganz andere, aber nicht minder intensive Begegnungen, und nicht zuletzt sprechen doch einige, v.a. junge Leute auch ziemlich gut Englisch und lieben es, das an uns zu testen und zu üben. So sind wir bisher ganz gut durchgekommen, aber es ist ja auch erst unser zweiter Tag im Iran.