Inziwschen sind wir weiter nach Norden gereist und in Villa de Leyva gelandet, einem kleinen Kolonialstädtchen. Villa de Leyva steht als Ganzes steht unter Denkmalschutz und ist wirklich wunderschön. Wir verbringen hier vier schöne ruhige Tage, haben ein kleines Lieblingscafe an einer Ecke der Plaza gefunden, und genießen dort gerade:
- Den Cafe de Colombia
- Die wunderbaren Temperaturen zwischen 15 und 22°C, Tag und Nacht (und wohl auch das ganze Jahr)
- Den Blick auf den Platz und die umgebenden Häuser
- Den Blick auf den breiten Bergrücken, der sich gleich hinter der Stadt erhebt, und knapp 1000 Meter ansteigt, karg, zerfurcht und kahl und trotzdem irgendwie auch sanft
- Die Erinnerung an unsere Tour über diesen Bergrücken, die wir gestern auf eigene Faust unternommen haben, nachdem ich im Internet einen Pfad ausgemacht hatte, der wanderbar aussah. Nach 800 Metern Aufstieg über den genannten kargen Rücken sind wir auf der Rückseite durch ein wunderbares Tal abgestiegen: erst liebliches Hochtal, von wenigen Campesinos kultiviert, entlang an einem langsam wachsenden Flüsschen, durch Eucalyptuswälder, in und über steiler werdende Schluchten, und am Ende durch urwaldartigen feucht-grünen Bewuchs, mit meiner botanischen Krönung, von wild wachsenden großen Calla -Blumen … wir waren vollkommen verzaubert und nach knapp 20 km auch vollkommen platt.
- Die freundlichen ruhigen und klaren Menschen, die uns in ihrer Art viel näher oder vertrauter sind, als die bunten, tänzerischen, laut lachenden und offenen Karibik-Bewohner, denen wir in Kuba begegnet sind, und die wir hier sicher auch an der Küste wieder treffen werden.
- Das Nachdenken über dieses Land, das so von Gewalt und Kämpfen geprägt war, von so vielen Toten in politischen und Drogen-Kämpfen … Wir haben den Eindruck, die Menschen hier genießen dieses neue Gefühl von Leben in Frieden, das uns so selbstverständlich ist, und hier nach dem Friedensvertrag, nun tatsächlich zu funktionieren scheint. Sie freuen sich an einer für sie unglaublich positiven Entwicklung und haben nicht das bei uns so weit verbreitete Gefühl, dass sich die Dinge gerade zum Schlechten hin entwickeln.
Die Zeit die wir haben. Und die Freiheit Dinge zu tun, auf die wir gerade Lust haben …